Chronik der Firma 
Johann Wülfing & Sohn
 

 

 

um 1674      Gründung der Tuchfabrikation der Familie Wülfing in Lennep

1774            Änderung des Firmennamens in „Johann Wülfing & Sohn” (J.W.& S.)

1788            Die Buschhämmer - eine wasserbetriebene Fertigungsstraße für Sensen – werden zum Preis  von  40000 Rthlr. gebaut.

um 1811      Wegen der französischen Besatzung des Bergischen Landes Auswanderung der Firma Johann Wülfing & Sohn nach Eupen

um 1815      Johann Wülfing & Sohn kehrte aus dem Exil zurück, die Firma übernahm zusammen mit der Handelsfirma Peter Walther 

                    und Johann Daniel Hardts Söhne & Co die Buschhämmer in Dahlerau. 

vor 1819     Anstelle dreier Hämmer entstand ein großes Produktionshaus (vermutlich aus Holzfachwerk)           

                    mit drei Wasserradeinläufen è der Vorgänger des heutigen Altbaues.

bis 1833     J.W.& S. erwarb die komplette Wasserkraftanlage und stellte die letzten Hämmer bzw. weiteren Gebäude auf Textilfabrikation um.

1834            In den dazu gestellten Gebäuden trieb eine Dampfmaschine (ca. 50 PS) der Aachener Firma Dobbs & Nellesen zusammen mit den                          Wasserrädern die Textilmaschinen an.

1836            Der Vorgänger des heutigen Altbaues und ein Teil der anderen Gebäude fielen einem Großbrand zu Opfer. 

nach 1836   Nach den Plänen des Barmer Privatbaumeisters Christian Heyden errichtete Christian Schmidt den heutigen Altbau aus Bruchsteinen. 

1846            In den neuen Arbeitsstätten liefen 30 Rauh-, 40 Scheermaschinen, 46 Maschinenwebstühle, 13                     

                    Walkanlagen und 13 Assortiments für die Spinnerei. 450 Menschen standen zu dieser Zeit in  Brot und Lohn. 6000 Stück Tuch verließen                     pro Jahr die Fabrik.

1854            Einbau von zwei Henschel-Jonvalturbinen an Stelle der Wasserräder.

bis 1860       Errichtung von zwei Wohnhäusern am Obergraben und einem in der Wupperstraße. 

1866            Errichtung eines weiteren Wohnhauses an der Schlacht.

1872            Verlängerung des Hauptbaues von 1836 und des Ziegelbaues an der Wupper von 1859

1873/1874   Vier weitere Arbeiterwohnhäuser entstanden.

1875            Umstellung der Produktion auf Kammgarnstoffe für Herrenoberbekleidung

ab 1880       Wegen der schnellen Änderung der Mode müssen jährlich zwei Musterkollektionen   entworfen werden. Die Lagerware stirbt aus.

1888            Ein Schlachthaus nördlich der Fabrik wurde gebaut.

1890            Neubau der Weberei, im Untergeschoß waren die Wäscherei mit Walkerei untergebracht 

1891            Aufstellung der heute noch existierenden 400 PS starken Zweizylinder Dampfmaschine 

1900            Jahresproduktion von 30000 Stück Tuchen á 30 m

1901            Antrieb eines Drehstromgenerators von der 400 PS Dampfmaschine. Der Generator lieferte  zusammen mit dem Wasserkraftwerk                             Schlenke Strom für den Norden des Landkreises Lennep. Damit ist JWS Pionier der Stromversorgung im Bergischen Land.

1907            Bau der Streichgarnspinnerei mit Sheddach zwischen Obergraben und Wupper. (Neubau)

1920            standen in der oberen und unteren Weberei insgesamt 120 Webmaschinen.

1922            Die noch heute laufende Wasserturbinenanlage ging in Betrieb.

vor 1945     Teile des Werkes werden an Rüstungsbetriebe vermietet. In anderen Teilen werden kriegswichtige Dinge hergestellt. Fliegerangriffe auf                       die Fa­brik. Zum Glück geringe Folgen trotz der gro­ßen Ausdehnung des Werkes.

um 1950      Neubau des Kesselhauses am Weg nach Niederdahl

nach 1950   schrittweiser elektrischer Antrieb für alle Maschinen und Rückbau der Transmission

7.4. 1961     Stillegung der Dampfmaschine von 1891

1960–1980  Rückgang der Mitarbeiterzahl von 1000 auf 360

1993            Erster Vergleichsantrag der Firma Johann Wülfing & Sohn, dabei Umbenennung in Wülfing Tuch GmbH

1996            Konkurs der Wülfing Tuch GmbH, die letzten 160 Beschäftigten verloren ihren Arbeitsplatz

 

 

© Peter Dominick, 1998 – 2017

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