Wupperindustrie
 

IDas Wülfingmuseum ist das einzige Museum in der Region, welches sich dem Thema „Industriegebiet Tal der Wupper“ annimmt.

 

Die Wupper bietet erst heute einen schönen Anblick, sie war jedoch noch in den 70ger Jahren des vorigen Jahrhunderts ein Fluß, der viele Probleme mit sich brachte. Das lag vor allem an der Wasserkraftnutzung, die viele Industriebetriebe ins Tal zog. Das diese Industriebetriebe die Wupper stark verschmutzt haben, wird sicherlich jedem noch in Erinnerung sein.

Die frühesten, mehr als 800 Jahre alten Nachrichten über die gewerbliche Nutzung des Flusses berichten von den sogenannten Kameralbannmühlen. Das waren staatliche Mühlen, in denen die umliegenden Bauern ihr Getreide mahlen lassen mußten. Später tauchten private Anlagen auf, zum Beispiel die Löbbeckes Mühle bei Hückeswagen. 1567 richtete an dieser Stelle der Lenneper Arndt Düssel den bisher ältesten privaten Industriebetrieb an der mittleren Wupper – eine Walkmühle – ein. Dieser Standort ist heute in der Wuppervorsperre versunken. Im 17. und 18. Jahrhundert mußte die Wupper die Wasserräder der eisenverarbeitenden Industrie antreiben. Aber auch diese Zeit ging zu Ende, als Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts große Textilbetriebe die Stahlhämmer verdrängten. Ja, dann kam zum 20. Jahrhundert der Höhepunkt des Industriegebiets „Tal der Wupper“. Es gab Betriebe mit über 1000 Mitarbeitern, als Regel konnte man jedoch über 100 Leute je Firma annehmen. 

Und Heute? Von den 24 Fabriken, die rund 3000 - 5000 Menschen Arbeit und Brot gaben, ist nur noch eine Firma übrig. Es ist das Sintermetallwerk in Krebsoege mit ungefähr 300 Beschäftigten. Über der südlichen Hälfte des betrachteten Wupperabschnitts erstreckt sich seit 1987 die Wuppertalsperre. An den anderen Standorten finden wir Industrieruinen, umgenutzte Gewerbegebiete, Industriedenkmäler oder einfach garnichts mehr.

Die Menschen, die in diesem Industriegebiet gearbeitet haben, sterben langsam aus. Damit die Erinnerung nicht verloren geht, nimmt sich das Wülfingmuseum dieses Problems an. 

 

Frei nach dem Motto: „Das Wülfingmuseum befindet sich an der Wupper, folglich gehört das Thema ‚Industrie an der Wupper’ auch hierhin“. Für eine Dauerausstellung ist leider kein Platz, deshalb wird dieses Thema auf einer interaktiven Landkarte gezeigt. 

Wie funktioniert das? Der Grundstock besteht aus einer umgezeichneten, drei Meter breiten Landkarte von 1895, auf der die Industriestandorte hervorgehoben sind. Drückt der Besucher am Computer–Bildschirm auf eine entsprechende Taste, blinkt auf der Karte eine Leuchtdiode und auf dem  Bildschirm werden die Informationen zum Standort gezeigt.

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